Behandlung nicht immer notwendig
Die Ursachen für einen Hörsturz können vielfältig sein und sind per Definition unklar - genau aus diesem Grund gibt es keine “klassische” Behandlung. Viele Behandlungsstrategien wurden erst in den letzten Jahren entwickelt. Ob überhaupt eine Behandlung erfolgen muss und wenn ja, welche Therapie die richtige ist, gilt es mit dem HNO-Arzt zu besprechen. Grundlegend richtet sich diese nach der wahrscheinlichsten Ursache sowie der Prognose.
Spontane Heilung bei 50 % aller Hörstürze
Fast die Hälfte aller Hörstürze heilt spontan und ohne Behandlung aus. Ist dies nicht der Fall, handelt es sich nicht um einen echten Hörsturz, sondern um eine dauerhafte Schwerhörigkeit - genauer gesagt: Schallempfindungsschwerhörigkeit.
Grundlegend gilt: Dauern die Beschwerden bereits länger als einen Tag, maximal zwei Tage an, sollte man schnell den Weg zum Arzt suchen. Das gilt auch für Fälle, in denen Schwindel oder andere Begleitsymptome auftreten.
Akutbehandlung auf Basis von individueller Ursache
Der Hörsturz zeichnet sich dadurch aus, dass er keine klare und eindeutig nachvollziehbare Ursache hat, sondern plötzlich und unerwartet auftritt und für gewöhnlich ebenso schnell wieder verschwindet - spätestens nach 14 Tagen. Dennoch stehen verschiedene Ursachen im Raum, die zu einem temporären Hörverlust und / oder Tinnitus führen können. Ein klareres Bild der wahrscheinlichen Ursachen erhält der HNO-Arzt durch ein sogenanntes Audiogramm. Bei diesem Test wird festgestellt, welcher Frequenzbereich vom Hörverlust besonders betroffen ist.
Behandlung von Entzündungen
Vermutet der Facharzt einen Entzündungsprozess, so wird voraussichtlich ein Kortisonpräparat verschrieben, welches abschwellend und antientzündlich wirkt.
Behandlung von Infektionen
Auch Infektionen mit Bakterien und Viren (Grippeviren, Röteln, Mumps und Herpes) können für die Hörsturz-Symptomatik verantwortlich sein. In diesem Fall ist eine Behandlung mit Virustatika bzw. Antibiotika angezeigt - je nachdem, um welchen Erreger es sich handelt.
Psychotherapeutische Beratung
Stress gilt als einer der Hauptverantwortlichen für Hörstürze. Mithilfe einer professionellen Beratung lassen sich Entspannungstechniken erlernen und in den Alltag integrieren. Auch anderweitigen psychischen Problemen kann in einer entsprechenden Therapie entgegengewirkt werden. Bei einem Hörsturz wird der Arzt Sie krankschreiben. Fast immer ist Ruhe und Entspannung beim Hörsturz die beste Medizin.
Hyperbare Sauerstofftherapie (hyperbare Oxygenierung, HBO)
Bei dieser speziellen Therapie müssen sich Patienten in einer Druckkammer reinen Sauerstoff aussetzen - der Kombination wird eine positive Auswirkung auf das Gehör nachgesagt. Wichtig: Die Behandlung muss zwingend in einer Druckkammer (am besten in einem speziellen Druckkammerzentrum) durchgeführt werden, andernfalls kann der Sauerstoff seine volle Wirkung nicht entfalten. Es besteht kein Anspruch auf Kostenübernahme der Krankenkasse.
Ionotrope Therapie
Spezialisten vermuten, dass manche Lokalanästhetika (Betäubungsmittel) über die Vene verabreicht einen positiven Effekt auf die Funktion der Haarzellen haben. Damit lässt sich im Besonderen eine akute Tinnitus-Symptomatik behandeln. Allerdings ist die Gabe solcher Medikamente zu diesem Zweck nicht zugelassen, da ein gewisses Risiko besteht, wenn die Medikamente nicht sehr genau dosiert werden. Im Zweifel handelt es sich also um einen Off-Label Use, eine zulassungsüberschreitende Anwendung.
Behandlung weiterer Erkrankungen
- Falls in der Untersuchung der Verdacht auftaucht, dass eine Grunderkrankung wie beispielsweise Multiple Sklerose ursächlich sein könnte, so wird der Facharzt anordnen, diese bei einem Spezialisten abklären zu lassen und geeignete Therapiemaßnahmen in die Wege zu leiten.
- Auch eine optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels bei Verdacht auf (oder bereits nachgewiesener) Diabetes ist möglicherweise angezeigt.
- Wird ein Bluthochdruck diagnostiziert, so wird dieser mit Blutdrucksenkern behandelt.
Behandlung von Tinnitus und Schwerhörigkeit
Sollte der Hörsturz nicht wieder heilen, sondern eine dauerhafte Schwerhörigkeit, eventuell sogar in Verbindung mit einem Tinnitus diagnostiziert werden, können Hörgeräte den Hörverlust ausgleichen. Spezielle Modelle mit Noiser-Funktionen sind zudem in der Lage, das Tinnitus-Geräusch zu maskieren. Betroffene blenden es auf Dauer aus.
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