Plötzlicher Hörverlust
Ein echter Hörsturz zeichnet sich dadurch aus, dass er plötzlich und unerwartet auftritt. Fast immer ist nur ein Ohr von der Hörminderung betroffen. Neben der plötzlichen Schwerhörigkeit treten auch Ohrgeräusche (Tinnitus) auf. Selten leiden Betroffene zusätzlich unter Schwindel und Benommenheit. Der Hörsturz kündigt sich häufig durch ein Druckgefühl (ohne Schmerzen) im Ohr an.
Auf einen Blick:
- plötzlicher Hörverlust (meist auf einem Ohr)
- Tinnitus / Ohrgeräusche
- Druckgefühl im Ohr
- teilweise Schwindel und Benommenheit
Diagnose
Zum Arzt gehen sollte man spätestens, wenn die Symptome zwei Tage andauern. Die Diagnose Hörsturz wird für gewöhnlich vom HNO-Arzt gestellt. Ein echter Hörsturz definiert sich dadurch, dass es keine klar erkennbare Ursache für die plötzliche Hörminderung gibt und die Symptomatik nach einer gewissen Zeit wieder abklingt. Etwa die Hälfte aller Hörstürze heilen spontan aus. Die andere Hälfte muss entsprechend behandelt werden. Aber auch hier ist in den meisten Fällen mit einer vollständigen Genesung zu rechnen.
Sollte der Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde eine Ursache ausfindig machen, die nicht behandelt werden kann, so würde entsprechend die Diagnose “Schallempfindungsschwerhörigkeit” gestellt und mit einem Hörgerät “behandelt”.
Die medizinischen Leitlinien der dt. Ges. f. Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie definiert den Hörsturz (akuter idiopathischer sensorineuraler Hörverlust) wie folgt:
“Der Hörsturz ist eine ohne erkennbare Ursache plötzlich auftretende, in der Regel einseitige Schallempfindungsschwerhörigkeit cochleärer Genese von unterschiedlichem Schweregrad bis hin zur Ertaubung. Schwindel und/oder Ohrgeräusche können zusätzlich auftreten.”
Befragung und Untersuchung durch Facharzt
In einem ersten Schritt wird der Facharzt die Symptomatik abklären, um die nächsten Diagnoseschritte vorbereiten zu können. Dies ist zunächst einmal die Untersuchung des Ohres mittels Ohrenspiegel und Ohrenmikroskop. Mögliche physische Ursachen wie Fremdkörper im Ohr (z. B. ein Ohrenschmalzpfropfen) können so schnell ausgeschlossen werden.
Der Arzt will durch Untersuchung und Befragung außerdem ausschließen, ob andere Grunderkrankungen vorliegen, die zu Hörsturz-Symptomen führen können. Dazu zählen beispielsweise Multiple Sklerose (MS), Morbus Menière, gutartige Hirntumore sowie Herpesinfektionen am oder im Ohr.
Folgende Fragen wird der HNO-Arzt stellen:
- Nehmen Sie Medikamente ein?
- Waren Sie besonderem Stress ausgesetzt?
- Tritt der Hörsturz nach einem lauten Knall auf?
- Arbeiten Sie in einer lauten Umgebung?
- Wurden bei Ihnen bereits Erkrankungen diagnostiziert?
Je nach Vermutung werden folgende Untersuchungen angeordnet, um andere Erkrankungen auszuschließen:
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Hirnstamm-Audiometrie (BERA)
- Blutuntersuchung
- Ultraschalluntersuchung
- Tympanometrie
Stimmgabeltest
Der Stimmgabeltest als Hörtest kann eindeutige Hinweise liefern, ob es sich um einen Hörsturz handelt oder eine andere Art der Schwerhörigkeit vorliegt. Denn anders als bei der Schallleitungsschwerhörigkeit ist die Schallleitung bei einem Hörsturz nicht beeinträchtigt. Die Probleme bestehen im Innenohr. Es muss also eine akute Form der Schallempfindungsschwerhörigkeit, auch Innenohrschwerhörigkeit genannt, vorliegen.
Der Arzt setzt der betroffenen Person dazu eine schwingende Stimmgabel auf die Stirn. Nimmt der Patient den Klang im gesunden (nicht von der Symptomatik betroffenen) Ohr stärker wahr, gilt eine Schallempfindungsschwerhörigkeit als nachgewiesen. Wird hingegen der Klang der Stimmgabel im betroffenen Ohr stärker wahrgenommen, ist eine Schallleitungsschwerhörigkeit wahrscheinlich. Der Hörsturz wäre damit ausgeschlossen.
Audiogramm
Mittels klassischem Hörtest und Audiogramm lässt sich definieren, in welchem Frequenzbereich Hörprobleme vorliegen. Unterschieden wird zwischen Hochton-, Mittelton- und Tiefton-Schallempfindungsschwerhörigkeit.
Der Patient bekommt dazu einen Kopfhörer auf die Ohren gesetzt, über den Töne unterschiedlicher Frequenzen in ansteigender Lautstärke abgespielt werden. Sobald der Ton wahrgenommen wird, gibt der Patient Bescheid - der Arzt notiert das Ergebnis.
Am Ende entsteht ein Diagramm, das verdeutlicht, ab wie viel dB - also ab welcher Lautstärke - der oder die Betroffene Töne in einem jeweiligen Frequenzbereich wahrnimmt. Das ist nicht nur für eine spätere Hörgeräteanpassung notwendig, sondern weist in erster Linie nach, ob überhaupt eine Schwerhörigkeit vorliegt: Normal hörende Menschen nehmen Töne um 2.000 Hz mit 0 dB noch gerade so wahr. Damit eine schwerhörige Person den gleichen Ton wahrnimmt, muss die Lautstärke um mindestens 30 dB angehoben werden.
Ferner kann das Ergebnis des Audiogramms dabei helfen, mögliche Ursachen ausfindig zu machen und so die passende Akut-Behandlungsmethode zu wählen:
- Bei einem Hochton-Hörverlust ist eine Funktionsschwäche der äußeren und/oder inneren Haarzellen wahrscheinlich.
- Ein Tiefton-Hörverlust lässt sich oftmals auf eine übermäßige Ansammlung von Endolymphe in der Hörschnecke oder im Vestibularapparat zurückführen.
- Liegt ein Mittelfrequenz-Hörverlust vor, so könnten lokale Durchblutungsstörungen im Bereich der Lamina spiralis ossea ursächlich sein.
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